Bernd Höcke will Führer werde, das hat er im mittlerweile ausführlichst kommentierten ZDF-Interview gesagt. Es war die einzige Aussage mit erkennbarer Substanz. Während des Interviews hat er sich zwar als weinerlichen Kotzbrocken präsentiert und ist zum Schluss, als er seine verlorenen Murmeln nicht zurückbekommen hat heulend aus dem Studio gerannt, genau wie seine Parteikollegin Weidel, wenn sie nicht weiter weiß. Dieser Teil des Interviews, beweist, wie wenig diese Leute draufhaben, wenn sie mal herausgefordert werden. Sie fühlen sich nur wohl, wenn sie von oben herunter hetzen und über Minderheiten herziehen können.
Dann aber kams, und das ist so bisher nicht kommentiert worden. Er hat sein Ziel ganz klar formuliert: „Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Lande. Könnte doch sein.“ Er hält sich für ausersehen, hier an die Spitze aufzusteigen. Ganz klar. „Vielleicht“ beschreibt üblicherweise eine geringe Wahrscheinlichkeit, er nutzt es in diesem Zusammenhang mit 100% Wahrscheinlichkeit und er hat den unbedingten Willen ganz nach oben zu kommen. Zumindest um es allen zu zeigen, seinen Parteikollegen, die ihn kleinreden wollen, den Journalisten, die ihn immer wieder vorführen und vor allem sich selbst, dass er es kann.
Was dann kommen wird? Faschismus. Eindeutig. Eine Definition (Nachzulesen im bekanntesten Online-LEXIKON) ist diese: Ab den 1920er Jahren wurde der Begriff für alle extrem nationalistischen, nach dem Führerprinzip organisierten antiliberalen und antimarxistischen Bewegungen, Ideologien oder Herrschaftssysteme verwendet, die seit dem Ersten Weltkrieg die parlamentarischen Demokratien abzulösen suchten. Vom ersten Weltkrieg abgesehen, ist das genau, was Höcke will. Und eine der ersten Aktionen wird sein, die Pressefreiheit abzuschaffen und Journalisten einzusperren. Auch das hat er deutlich formuliert. Und dann kommt der Krieg, zuerst gegen die anderen Nationalisten und dann gegen den großen Rest. Hatten wir schon mal. Das nächste Mal wird das letzte Mal sein.
Ob das ZDF dieses klare Ergebnis wollte, glaube ich nicht. Höcke hat sich selbst entlarvt und es nicht mal gemerkt. Um „Führer“ zu werden, muss man nicht der hellste sein, aber strategisch, egozentrisch, größenwahnsinnig und rücksichtslos. Das ist er.
Warum schreiben „die Medien“ das nicht in dieser Deutlichkeit, damit es die Wähler auch mal begreifen?
Und hier das Interview. Interessant sind auch die Kommentare: Er hat offensichtlich bei etlichen Leuten gepunktet, die werden sich alle noch wundern…