Anders kann man die M\u00fcnzverordnung der Europ\u00e4ischen Zentralbank nicht interpretieren. Die Verordnung ist allerdings nur die Folge eines Gesetzes der EU. Man schie\u00dft hier, wie so oft, mit Kanonen auf Spatzen oder treibt teuren Aufwand mit fraglichem Nutzen. Sicherlich sind M\u00fcnzen auch Geld und m\u00fcssen genauso behandelt werden, wie Banknoten. Das hei\u00dft, F\u00e4lschungen sind aus dem Verkehr zu ziehen und die\u00a0Umlauff\u00e4higkeit der Scheine, wie der M\u00fcnzen muss sichergestellt sein. Dazu hat die EZB vor etlichen Jahren das so genannte Framework definiert, zu deutsch: Die Rahmenrichtlinien f\u00fcr das Recycling (oder Wieder-in-Verkehr-bringen) von Bargeld. \u00a0Das Framework sorgt daf\u00fcr,dass f\u00e4lschungsverd\u00e4chtige Banknoten angehalten und aus dem Verkehr gezogen werden. Es stellt sicher, dass die Banknoten nicht allzu verschlissen an die Kunden ausgegeben werden. Das ist notwendig und richtig, denn die F\u00e4lscherbanden sind sehr aktiv und wenn hier nicht oft und sorgf\u00e4ltig kontrolliert wird, kann durchaus ein nicht zu vernachl\u00e4ssigender volkswirtschaftlicher Schaden durch Falschgeld entstehen. Nicht zu vergessen, der Schaden f\u00fcr den\u00a0betroffenen Menschen. Au\u00dferdem sinkt das Vertrauen der B\u00fcrger in das Geld und damit in die Zentralbank. Das Falschgeldaufkommen ist tats\u00e4chlich sehr gering mit nur 50.000 F\u00e4lschungen pro Jahr in Deutschland und ca. 670.000 in ganz Europa im Wert von knapp 32 Millionen Euro (in ganz Europa). Zum Vergleich, der Kreditkartenbetrug betr\u00e4gt \u00fcber 1,5 Milliarden. Gef\u00e4lscht werden Notenwerte, bei denen es sich lohnt, also ab 2o EUR aufw\u00e4rts.<\/p>\n
Bei M\u00fcnzen ist der Aufwand beim F\u00e4lschen um ein Mehrfaches h\u00f6her, der Schaden marginal. Heute tauchen in Deutschland f\u00fcr weniger als 100.000 EUR gef\u00e4lschte M\u00fcnzen pro Jahr auf. Die heute eingef\u00fchrten Kontrollen reichen also v\u00f6llig aus. Wenn man die M\u00fcnzen genauso behandeln will, wie die Banknoten, und daraufhin laufen die Bestrebungen der EU B\u00fcrokraten langfristig hinaus, muss jede Bank die eingezahlten M\u00fcnzen sofort auf f\u00e4lschungsverd\u00e4chtige und unfitte pr\u00fcfen. Unfitte m\u00fcssen einbehalten, aber gutgeschrieben werden. F\u00e4lschungsverd\u00e4chtige M\u00fcnzen m\u00fcssen einbehalten werden, aber nicht gutgeschrieben. Bei Scheinen m\u00fcssen sogar die Personalien des Einzahlers festgestellt werden. Einfach wechseln ist nicht. Heutzutage werden viele M\u00fcnzen an SB Automaten eingezahlt. Diese geben nicht erkennbare M\u00fcnzen (und das sind ausl\u00e4ndische, kaputte und auch die meisten verd\u00e4chtigen) einfach zur\u00fcck. Das darf aber nicht mehr sein. Ein Witz. Der Aufwand bei der M\u00fcnzannahme ist so hoch, dass viele Banken und Sparkassen diesen Service nur noch vereinzelt oder gar nicht mehr anbieten. Als Folge werden die Menschen die (kleinen) M\u00fcnzen nicht mehr aufheben, sondern wegwerfen, wie das in Gro\u00dfbritannien oft geschieht. Oder die Menschen werden weniger bar bezahlen. Das kann doch wohl nicht das Ziel der EU sein. Man stiehlt sich so langfristig aus der Verantwortung ein sicheres\u00a0Zahlungsmittel anzubieten. Man \u00fcberl\u00e4sst die Menschen skrupellosen und nur am Profit orientierten Zahlungsdienste Anbietern und Spekulanten. Wer bestimmt denn hier die Politik der EU beim Geld? Liefert man sich den Lobbyisten jetzt v\u00f6llig aus? Sicherlich gewagte, aber durchaus folgerichtige \u00dcberlegungen. Die Bundesbank ist sicherlich nicht gl\u00fccklich \u00fcber diese Entwicklung. Da wei\u00df man auch warum.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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